Photovoltaik für das Flachdach der Finanzbehörde

Energiegewinn durch Photovoltaik – auch das Finanzamt Bünde nutzt nun die Kraft der Sonne und produziert selbst Solarstrom. Im Anschluss an eine Sanierung mit Icopal Produkten wurde auf dem Flachdach unsere Photovoltaikanlage PV easywave installiert. Rund 90 % des Sonnenstroms werden direkt im Amt verbraucht. (Bild: © Pilz/BLB NRW)
Die Solaranlage PV easywave von BMI auf dem Flachdach der Finanzbehörde in Bünde.
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Die Herausforderung: Ein sicheres und nachhaltiges Flachdach mit Photovoltaik

Für das Finanzamt in der Stadt Bünde (in Ostwestfalen) wurde 2013 ein Erweiterungsneubau errichtet, das Flachdach damals mit einer Kunststoffdachbahn abgedichtet und zur Lagesicherung bekiest. Nach sieben Jahren stand bereits eine Sanierung an. Das Ergebnis der Flachdachsanierung sollte nicht nur langfristig Bestand haben, sondern auch nachhaltig sein.

Eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach ist ein wichtiger Baustein, um sich von steigenden Energiekosten unabhängig zu machen. Dies gilt auch für öffentliche Gebäudedächer: Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat daher mit dem Beschluss zum Ausbau der Photovoltaik auf landeseigenen Liegenschaften einen wichtigen Baustein geschaffen, um das Ziel der klimaneutralen Landesverwaltung bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Bis dahin soll das unter Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten realisierbare Solar-Potenzial auf den Dächern der landeseigenen Gebäude erschlossen werden. Der Bau und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) hat dafür ein Ausbaukonzept erarbeitet und landesweit Gebäude identifiziert, auf denen eine Photovoltaikanlage ökonomisch und ökologisch sinnvoll realisiert werden kann. Hierzu zählt auch das Finanzamt Bünde.

Die Lösung: Sicherheit im System und PV-Anlagen ohne Haken

Schritt 1: Eine gute Grundlage für die Flachdachabdichtung schaffen

Die Entscheidung fiel nach Gesprächen mit der BMI Anwendungsberatung auf Icopal und damit auf Sicherheit im System von Grund auf. Den Auftrag erhielt die Lars Kammann Dachdecker GmbH aus Bückeburg. Als Erstes entfernten die Dachdecker das defekte Dachschichtenpaket bis auf den Betonuntergrund.

Der Betonuntergrund wurde gereinigt und mit dem Elastomerbitumen-Voranstrich Rapid-Primer von Icopal auf die weiteren Arbeitsschritte vorbereitet. Für die unterste Schicht, die Dampfsperrbahn, wählte der Dachdecker die kombinierte Elastomerbitumen-Dampfsperr- und Ausgleichsschweißbahn Alu-Villatherm K. Die ist entwickelt für einschalige, nicht belüftete Dächer mit höchster Beanspruchung. Eine Entscheidung, die im doppelten Sinne „leicht“ fiel. Denn Alu-Villatherm K ist ein Leichtgewicht dank der Füllstoff-Technologie aus Blähglasgranulat aus ressourcenschonendem Recyclingglas. Sie bringt pro Rolle 6,5 kg weniger auf die Waage als ihr Vorgängermodell. Zudem überzeugte sie die Dachdecker durch ihre sehr hohe Klebkraft mit sofortiger Klebewirkung. Dank der optimalen Verteilung des Power-Therm-Profils erreicht sie eine sehr hohe Windsogfestigkeit des Dachschichtenpakets.

Schritt 2: Optimale Wärmedämmung nach oben

Die Wärmedämmung erfolgte im ersten Schritt mit dem BMI Dämmsystem Thermazone (EPS dh 035). Beim Objekt kamen Flachdach-Dämmplatten aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum in einer Dicke von durchschnittlich 172 mm, aufgebracht mit einem PUR-Klebstoff. Die EPS-Dämmung verfügt über gute Dämmeigenschaften, ist druckbelastbar, formstabil, unverrottbar und schnell zu verarbeiten.

Nach der Flachdachrichtlinie wäre ein Mindestgefälle von 2 % erforderlich gewesen. Für dieses Objekt hat die BMI Anwendungsberatung einen Verlegeplan erarbeitet. Mit vorgeschnittenen Gefälledämmplatten konnte ein Gefälle von 3 % erreicht werden.

Für den energetisch optimalen Abschluss der oberen Gebäudehülle sorgt das 2-in-1-System der Polar-EPS Sicherheitsdämmbahn. Mit einem Klappelement werden in einem Arbeitsgang 3 m2 Dämmung und die erste Abdichtungslage, die Dampfdruckausgleichsschicht, verlegt. Übrigens: Die Sicherheitsdämmbahn Polar-EPS dh/35 mit werkseitig aufgebrachter Elastomerbitumenbahn Polar, mit Niveau-Ausgleich im Naht- und Stoßbereich sowie doppelter Sicherheitsnaht gilt schon mit dieser ersten Lage als Behelfsabdichtung.

Schritt 3: Dachabdichtung gegen Feuer und Wasser

Abschließend verlegten die Dachdecker mit Ventura eine Top-Oberlagsbahn aus Elastomerbitumen. Sie ist oberseitig lichtgrau bestreut. Zudem ist das Abdichtungspaket dank der FireSmart-Brandschutz-Ausrüstung beständig gegen Flugfeuer und strahlende Wärme.

Schritt 4: Montage der Photovoltaikanlage ohne Haken

Hier kam das BMI Photovoltaiksystem PV easywave für Flachdächer mit einer maximalen Dachneigung von 5 Grad zum Einsatz. Es zeichnet sich nicht nur durch seine Leistungsfähigkeit aus, sondern auch durch eine einfache Montage, die das darunterliegende Dachabdichtungssystem nicht beeinträchtigt. Denn PV easywave wird einfach auf dem Dach aufgestellt, ohne die Oberlage „anzutasten“.

So sind keine Durchdringungen der Dachhaut abzudichten. Das Solarsystem ist leicht (pro Quadratmeter nur 11 Kilo) und kann ohne Bohren schnell und einfach auf ein Schienensystem montiert werden. Es ist modular aufgebaut, besteht nur aus wenigen Komponenten und ist optimiert für Flachdachsysteme auf Bitumenbasis. In enger Zusammenarbeit mit dem regionalen BMI Anwendungsberater Solar erstellte Dachdecker Lars Kammann das Angebot.

Nach der Lehrverlegung auf der Baustelle in Bünde zeigte sich Dachdeckermeister Lars Kammann begeistert: „Die Montage war völlig unkompliziert und ging ebenso schnell wie einfach, nämlich ganz ohne Haken und Ösen, ohne Klemmen und Bohren.“

Im Einzelnen: einfach die Schienen mit den vormontierten Haltern auflegen, die PV-Module in die Kralle ziehen und einklicken, das Modul bis zur Sollhöhe von 11 Grad aufrichten, den Heckträger hochklappen und verriegeln – fertig! So wurden in kurzer Zeit insgesamt 80 Module auf dem Finanzamtsdach montiert. Die punkten auch mit einem vergleichsweisen hohen Wirkungsgrad und liefern eine Spitzenleistung von 27,2 Kilowatt-Peak (kWp).

Das Ergebnis: Umweltfreundlicher Strom durch Photovoltaik auf dem Flachdach

Beitrag für den Klimaschutz

Nach Berechnungen des BLB NRW wird die Anlage pro Jahr bis zu 25.000 Kilowattstunden Ökostrom produzieren. Der kommt fast ausschließlich der Behörde mit ihren 155 Mitarbeitern zugute. „Wir kalkulieren einen Eigenverbrauch im eigenen Haus von mehr als 90 %“, so Christian Scherer, der zuständige Projektleiter des BLB NRW in Bielefeld. Der restliche Sonnenstrom wird in das allgemeine Stromnetz eingespeist. Ulrich Liehr, der Leiter des Finanzamtes Bünde, äußerte sich sehr zufrieden über die neue PV-Anlage: „Wir freuen uns besonders, dass bei uns diese Photovoltaikanlage installiert wurde. Den umweltfreundlich erzeugten Strom nutzen wir vor Ort und leisten damit insgesamt einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz.

Details

Objekt: Finanzamt Bünde (Bünde)
Projekt: 315 m2 Dachsanierung mit PV-Anlage
Bauherr: BLB NRW, Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (Bielefeld)
Ausführung: Lars Kammann Dachdecker GmbH (Bückeburg)
Planung: Architekt Frank Taylor (Minden)
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