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Die Flachdachabdichtung ist eine der wichtigsten Komponenten im Dachaufbau. Sie schützt vor mechanischen, thermischen oder natürlichen Beanspruchungen. Des Weiteren ist die Abdichtung die wichtigste Schutzschicht gegen Regenwasser. Abhängig vom Dach haben Sie die Wahl zwischen diversen bahnenförmigen oder flüssigen Abdichtungen. Nachfolgend erfahren Sie alles über die Unterschiede und Besonderheiten von Flachdachabdichtungen sowie alle wichtigen Regeln.
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Für die Planung von Flachdachabdichtungen kann die Flachdachrichtlinie oder die DIN-Norm 18531 genutzt werden. Beides sind ähnliche Regelwerke, unterscheiden sich jedoch in einigen Punkten. So werden einige Begriffe unterschiedlich genutzt. In der Richtlinie wird so zum Beispiel von „Unterlage“ und in der DIN-Norm von „Untergrund“ gesprochen. Bei der Festlegung der Beanspruchung einer Abdichtung hat die Flachdachrichtlinie einen anderen Ansatz. Sie unterteilt nicht nach Eigenschafts- und Einwirkungsklassen, sondern definiert alle Bahnendicken direkt für die jeweilige Abdichtungsart. Am besten sollten Sie immer direkt zu Projektbeginn festlegen, welches der Regelwerke genutzt wird.
Im Allgemeinen hat die Dachgröße keinen Einfluss auf die Art der Abdichtung. In der praktischen Anwendung haben sich jedoch Präferenzen gebildet. So nutzt man für Gewerbe- und Industriedächer oftmals Kunststoffbahnen, da sie einlagig und somit schneller verlegt werden können. Für kleine und sehr kleine Dachflächen sind flüssig aufgetragene Dachabdichtungen oftmals zeitsparender. Bitumenbahnen können für fast jede Dachgröße genutzt werden. Beachten sollte man nur, dass bei feuerempfindlichen Untergründen keine Bahnen-Verschweißung mit offenem Feuer möglich ist.
Generell werden Flachdächer für Gewerbe- und Industrie mit der Industriebaurichtlinie geplant. Dies hat jedoch kaum Einfluss auf die eingesetzte Flachdachabdichtung. Bei der Wahl der Dachabdichtung müssen vor allem alle gesetzlich vorgeschriebenen Brandschutzanforderungen erfüllt werden. Des Weiteren sind ökonomische Faktoren oftmals im Gewerbe- und Industriebau wichtig. So ist die Verlegegeschwindigkeit bei vielen Bau- und Sanierungsprojekten ein Auswahlkriterium.
Flachdachabdichtungen gibt es in drei unterschiedlichen Varianten. Abdichtungsbahnen aus Bitumen oder Kunststoff sind die zwei häufigsten Formen, die auf Flachdächern eingesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit sind Flüssigkunststoffe, die über die Dachfläche gegossen werden.
Bitumen sind ein natürlich vorkommendes Material, welches heute oft aus fossilen Energieträgern gewonnen wird. Die klebeartige Masse eignet sich ideal zur Abdichtung von Flachdächern und Bauwerken. Der traditionelle Baustoff wird in vielen unterschiedlichen Varianten erstellt und zeichnet sich vor allem durch seine Widerstandsfähigkeit aus. Die klassische Bitumenbahn besteht aus zwei Schichten Bitumen ohne zusätzliche Kunststoffbeimischungen.
Eine Bitumenbahn wird in der Regel "kalt" verlegt. Mit Nägeln oder Klammern wird die Bahn dabei am Flachdach befestigt. Grundsätzlich kann eine Bitumenbahn auch mit Heißbitumen im Gießverfahren verklebt werden, was jedoch nur noch selten gemacht wird. Dazu wird eine erhitzte Bitumenmasse auf die Dachfläche gegossen und die Abdichtungsbahn in die Masse eingerollt. Die Vorteile der Bitumenbahn:
Hinweis: Sogenannte "Dachpappe" ist eine dünnere und preiswertere Variante der Bitumenbahn. Durch ihr geringes Gewicht eignet sie sich für einfache Dachabdichtungen von Gartenhäusern. Die Belastbarkeit dieser Dachbahnen ist jedoch eingeschränkt.
Bei Polymerbitumen werden Kunststoffe in die Bitumenstruktur beigemischt (Elastomer oder Plastomer). Beide Formen werden in den entsprechenden Varianten geklebt oder verschweißt.
Elastomerbitumen (PYE)
Eine PYE Abdichtung zeichnet sich durch diese Eigenschaften aus:
Plastomerbitumen (PYP)
Die PYP Bahn hat diese Merkmale:
Abdichtungen aus Kunststoffbahnen werden immer häufiger im Flachdachbereich eingesetzt. Durch die einlagige Verlegung verringert sich der Verarbeitungsaufwand, ohne dabei auf Qualität und Sicherheit verzichten zu müssen. Eine Kunststoffbahn kann aus verschiedenen Materialien produziert werden. Die Zusammensetzung des Kunststoffs hat dabei große Auswirkungen auf die Eigenschaften der Bahn und auf das Dach. In unserer Übersicht stellen wir Ihnen die wichtigsten Merkmale und Vorteile der verschiedenen Varianten vor:
VAE und EVA Kunststoffdachbahn (Vinylacetat-Ethylen-Copolymer)
VAE und EVA Bahnen bestehen aus Vinylacetat-Ethylen. Der Unterschied liegt im beigemischten PVC. VAE zeichnet sich dabei durch einen wesentlich höheren Anteil PVC aus.
Typische Eigenschaften von VAE/EVA Bahnen sind:
PVC Kunststoffbahn (Polyvinylchlorid)
PVC ist ein klassischer Kunststoff, der schon seit Jahrzehnten für Dachbahnen genutzt wird. In den meisten Fällen werden Weichmacher und weitere Zusatzstoffe genutzt, um verschiedene Eigenschaften wie zum Beispiel die Elastizität zu verändern.
Merkmale von PVC sind:
TPO und FPO Kunststoffbahn (flexible Polyolefine/thermoplastisches Polyolefin)
TPO und FPO Abdichtungsbahnen bestehen aus Polyolefin-Legierungen mit integrierter Armierung und werden aufgrund ihrer guten Eigenschaften vermehrt eingesetzt.
Eigenschaften der FPO Kunststoffbahn:
Die Flüssigkunststoff-Dachabdichtung härtet innerhalb weniger Stunden vollständig aus und kann, von Beton bis Stahl, auf fast allen Untergründen eingesetzt werden.
Eigenschaften von Flüssigkunststoffen:
Ein Flachdach kann auf unterschiedlichen Unterlagen verlegt werden. Dabei sind von Beton bis Holz viele Optionen möglich. Die Unterlage beeinflusst vor allem die Eigenschaften des Daches. Zudem müssen einige Punkte beachtet werden.
Für Betonuntergründe ist es wichtig, dass die Fläche komplett sauber ist und frei von Ölen ist. Zudem sollte die Fläche im idealfall frei von Rissen und Löchern sein.
Merkmale von Betonuntergründen:
Bei Unterkonstruktionen aus Holz sollten einzelne Bretter der Holzschalung eine Mindesdicke von 8-24 cm haben. Auch sollte das Holzmaterial so imprägniert sein, dass es den Dachaufbau nicht angreift. Zudem sollten die Abdichtungsmaterialien sehr reißfest sein, da Holz sich ausdehnen und zusammenziehen kann.
Merkmale von Holzuntergründen:
Stahltrapezprofile werden oftmals bei großen Dachkonstruktionen eingesetzt. Daher darf die Durchbiegung den Wert von l/300 nicht überschreiten. Da sich in der Durchbiegung oftmals das Wasser sammelt, muss mit einer Dachneigung von mindestens 2 % sowie entsprechenden Entwässerungsmaßnahmen geplant werden.
Merkmale von Untergründen aus Stahltrapezprofilen
Eine Dachabdichtung ist naturgemäß vielen äusseren Beanspruchungen ausgesetzt. Deswegen definiert die DIN-Norm 18531 unterschiedliche Kategorien. So können Sie herausfinden, ob das jeweilige Abdichtungsprodukt sich für den Einsatzzweck eignet. Es gibt drei maßgebliche Klassen für Dachabdichtungen:
Mechanische Beanspruchung: Die Belastung von einwirkenden Lasten und die Nutzung der Dachfläche (genutztes oder ungenutztes Flachdach) werden über zwei Beanspruchungsstufen definiert. Stufe 1 steht für hohe Belastungen und Stufe 2 für mässige.
Thermische Beanspruchung: Abdichtungen müssen so geplant und ausgeführt sein, dass sie bei den Oberflächentemperaturen, die auf Dächern üblicherweise zu erwarten sind (–20 °C bis +80 °C), funktionsfähig bleiben. DIN 18531-1 unterscheidet zwischen Stufe A (hohe thermische Beanspruchung) und Stufe B (mässige thermische Beanspruchung).
Anwendungsklasse: Anwendungsklassen definieren den Einsatzzweck und die gewünschte Qualität des Dachabdichtung. K1 (Standarddach) sind Dachabdichtungen, an die übliche Anforderungen gestellt werden. Grundsätzlich soll eine Mindestdachneigung der Abdichtungsebene von 2 % eingehalten werden. Dächer der Anwendungsklasse K1 dürfen auch ohne Gefälle geplant werden, wenn die Auswahl der Abdichtungsstoffe nach den Anforderungen der Anwendungsklasse K2 vorgenommen wird.
K2 (Qualitätsdach) ist die höherwertige Ausführung von Dachabdichtungen. Bei ihr sind eine erhöhte Zuverlässigkeit, eine längere Nutzungsdauer und/oder ein geringerer Instandhaltungsaufwand zu erwarten. K2 Flachdächer müssen eine zweilagige Flachdachabdichtung erhalten. Beim Standarddach K1 kann dagegen auch mit einer einlagigen Dachabdichtung geplant werden.
Hinweis: Auch chemische und biologische Beanspruchungen können bei einem Flachdach auftreten. In diesem Fall sollte ein Flachdach als höherwertige Ausführung (K2) geplant werden.
Flachdächer benötigen laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) fast immer auch eine Wärmedämmung. Zur Dämmung werden diverse Materialien eingesetzt, die oftmals als Platten zum Einbau angeboten werden. Der U-Wert macht den Wärmeschutz der verschiedenen Produkte vergleichbar. Je niedriger der U-Wert, desto besser ist die wärmeschutztechnische Qualität der Konstruktion. Üblicherweise werden dabei synthetische Schaumstoffe (beispielsweise: EPS, PUR/PIR, XPS) oder mineralische Stoffe wie zum Beispiel Steinwolle eingesetzt.
Entwässerungs- und Belüftungssysteme oder Schornsteine durchdringen bei vielen Flachdachaufbauten die Abdichtungsschichten. Diese Stellen können ein Schwachpunkt der Flachdachabdichtung sein. Daher empfiehlt die Flachdachrichtilinie den Einsatz von Dichtungsmanschetten, Klebeflanschen oder flüssige Abdichtungsstoffe zur zusätzlichen Dachabdichtung. Zudem sollen Dachdurchdringungen zu anderen Bauteilen einen Mindestabstand von 30 cm haben. Der Abstand wird dabei vom äusseren Rand des Flansches gemessen. Um einen langfristigen Schutz zu gewährleisten, sollten alle Durchdrinungen korrosionsbeständig sein.
Flachdächer sollen zur Entwässerung in der Regel mit einem Mindestgefälle von 2 Prozent geplant werden. Doch dieses Minimalgefälle reicht nicht aus, um das Wasser abzuleiten. Daher muss jedes Flachdach mit einem Entwässerungssystem aus Gullys oder Rinnen geplant werden.
Entwässerung mit Gullys
Gullys werden häufig als optisch ansprechende Methode zur Flachdach-Entwässerung genutzt. Die Gullys werden dabei direkt in das Flachdach eingebaut und mit Fallrohren verbunden, damit das Wasser abfließen kann.
Entwässerung mit innen liegenden Rinnen
Innen liegende Rinnen findet man bei Flachdachflächen unter anderem bei Scheddachflächen oder bei giebelständigen Hallendächern. Die Ableitung der in den Rinnen gesammelten Wassermengen erfolgt über Wassersammelkästen oder Gullys.
Entwässerung mit außen liegenden Rinnen
Über halbrunde Rinnen, Kastenrinnen und anderen Sonderformen wird das Wasser in Wassersammelkästen oder Regenfallrohre abgeleitet. Die Abflussleistung wird durch viele Faktoren beeinflusst:
Die Brandschutzmaßnahmen sollen das Entstehen von Bränden einschränken oder die Brandweiterleitung erschweren. Dabei werden alle einzelnen Baustoffe des Flachdaches anhand diverser Richtlinien und Normen zugeordnet:
Nach den bauaufsichtlichen Vorschriften werden Baustoffe nach ihrem Brandverhalten bestimmten Baustoffklassen zugeordnet. Beim Einsatz von Baustoffen muss bei Dachabdichtungen darauf geachtet werden, dass Baustoffe mindestens der Baustoffklasse E-d2 (normal entflammbare Baustoffe) der europäischen Klassifizierung (EN 13501-1) entsprechen.
Kontaktieren Sie uns, falls Sie Fragen haben oder weitere Informationen rund um Steil- und Flachdächer benötigen.
Flachdächer sind besonders langlebig, wenn die Abdichtung perfekt mit allen anderen Funktionsschichten abgestimmt ist. Mit Icopal, Vedag und Wolfin bieten wir für jedes Flachdach praxisbewährte Flachdachsysteme. Entdecken Sie unsere Abdichtungsbahnen aus Bitumen und Kunststoff.
Wir bieten Ihnen hilfreiche Tools und Services, mit denen Sie das richtige BMI System für Ihr Flachdach ermitteln.