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Die Entwicklung ist eindeutig: In den 1950er-Jahren gab es in Deutschland im Schnitt pro Jahr 3,5 „Hitzetage“ (mit Spitzentemperaturen über 30 Grad Celsius), in den letzten zehn Jahren lag der Durchschnittswert über 10. Ein klares Gesundheitsrisiko.
Und Starkregenereignisse, so Fachleute, werden häufiger und intensiver. Auch wo die Folgen nicht so dramatisch sind wie im Juli 2021 im Ahrtal, überlasten sie häufig die Abwassersysteme. Deshalb fordern immer mehr Kommunen in Bebauungsplänen Gründächer und fördern diese auch bei Bestandsbauten. Das ist naheliegend, denn Gründächer haben eine ganze Reihe von Vorteilen (siehe Grafik) – nicht nur bei Hitze und Starkregen.
Lange Zeit waren Gründächer eine Domäne für Garten- und Landschaftsbauer*innen. Mit steigender Nachfrage sehen immer mehr Dachdecker*innen dies als Marktchance. BMI hat den Trend erkannt und reagiert mit einer Gründach-Initiative. Aktuell bieten wir im Verbund unserer Marken icopal, VEDAG und WOLFIN in fünf Testregionen „pflegeleichte Dachbegrünung“. In dieser Phase werden sowohl die Produkte als auch die internen Abläufe optimiert. Ab diesem Jahr sind die drei Systemlösungen flächendeckend verfügbar.
Im ersten Schritt wurden fünf Testregionen verteilt über ganz Deutschland ausgewählt, um den Vertrieb der Gründach-Produkte unter verschiedenen Rahmenbedingungen zu erproben. Prospekte, Infos und Preise gab es vorerst nur in diesen Testregionen. Vereinzelt wurden aber bei besonderen Umständen Gründach-Projekte auch in anderen Regionen realisiert.
Hier wurde getestet, wie unsere Gründach-Systeme etwa bei großen Gebäudeunternehmen ankommen. Dabei lernten unsere Gründachexpertin Cécile Hahn und ihre Kollegen auch die Vielfalt der kommunalen Richtlinien zu Gründächern kennen, wie zum Beispiel unterschiedliche Vorgaben für die Stärke der Vegetationsschicht.
Dazu gibt es abgestimmtes System-Zubehör aus Aluminium oder Kunststoff, wie Kiesfangleisten oder Revisionsschächte. Grundsätzlich besteht jedes BMI Gründach aus vier Lagen: Auf die Dachabdichtung kommt ein Schutzvlies 300 g. Darüber dann eine Lage, bei der entweder die Drainage- oder die Wasserspeicher-Funktion stärker ausgeprägt ist. Darüber dann eine „Wachstumsmatte“ aus Steinwollfasern oder ein Extensivsubstrat, also ein spezieller Nährboden. Auch diese Lage hat die Fähigkeit, Regenwasser erst mal zu speichern. Ganz oben wird dann die Vegetationsmatte Sedum-Mix ausgerollt oder es werden Sedumsprossen aufgebracht.
Arno Forsbach, Leiter der Anwendungstechnik Produkte und Systeme, der für die Erarbeitung der technischen Dokumentation zuständig ist und an der Auswahl der Systeme mitgearbeitet hat, ist überzeugt, dass unsere Gründach-Systeme in der Branche gut ankommen. „Dachdecker rollen gerne“, weiß er aus Erfahrung.
Cécile Hahn stand außerdem in engem Austausch mit den Vertriebskollegen im Testmarkt, zudem wurden dort Dachdecker*innen zu ihren Erfahrungen befragt. Das hat schon zu zwei wichtigen Erkenntnissen geführt.
Praxisgerecht, das bedeutet eine einfache und schnelle Verlegung. Das BMI Gründach-System erfüllt diese Anforderung unter anderem durch die Verwendung von sogenannten Vegetationsmatten.
Diese 2 bis 4 Zentimeter dicken Matten sind mit Sedum, genügsamen Pflanzen aus der Familie der Dickblattgewächse, bestückt. Bei der Lieferung haben die Pflanzen bereits einmal alle Jahreszeiten durchlebt, sie bedecken die Matten zu mindestens 95 Prozent. So können wir mit dem Schlagwort „Sofort grün!“ und einem sehr geringen Pflegeaufwand werben.
Ein weiterer Pluspunkt: Unerwünschte Pflanzen können sich nur schwer auf dem Dach ansiedeln. Die Vegetationsmatten liefert uns das niederländische Unternehmen Sempergreen, das seit 1996 Erfahrung mit Gründächern und fast ebenso lange mit Grünfassaden hat und inzwischen Gärtnereien in den Niederlanden, in Polen, Spanien, Nordamerika, Kolumbien und China betreibt.
Bei einem Auftrag für das Gründach auf einem Bürohaus in Nürnberg konnten wir den Auftraggeber u. a. mit unseren Logistik-Leistungen überzeugen: Wir konnten anbieten, Kies (für den Randstreifen, der frei von Bewuchs sein muss) und Pflanzsubstrat gleichzeitig in einem Zwei-Kammer-Fahrsilo an die Baustelle zu liefern.
Bei der Sanierung eines Bungalows in Jever sollte die angrenzende Dachfläche der Garage mit einem Gründach belegt werden. Der beauftragte Dachdecker ist mit dem icopal Icoflor Gründach vertraut, aber bei diesem Objekt wurde eine vorkultivierte Vegetationsmatte gewünscht und keine Sprossensaat zum Einstreuen.
Aufgrund der Zusammenarbeit mit Sempergreen konnte Systemberater Torsten Weerts dem Dachdecker das komplette Gründach mit einer vorkultivierten Vegetationsmatte anbieten und liefern. Das Erdsubstrat konnte wegen der Dachgröße aus Icoflor Erdsubstratsäcken hergestellt werden.
Beim Neubau eines Carports in Greetsiel sollte das Flachdach mit einem Gründach belegt werden. Die beauftragte Zimmerei Eckhard Lück hatte in der Vergangenheit bereits das Icoflor Gründach verlegt.
Weil Greetsiel im Küstenstreifen an der Nordsee liegt und dort eine erhöhte Windbelastung herrscht, hat Systemberater Torsten Weerts seinem Kunden die vorkultivierte Sedum-Mix-Matte von Sempergreen vorgeschlagen.
Der Neubau eines Einfamilienhauses in Oldenburg wird auf Wunsch des Bauherrn mit einem Gründach belegt. Die wurzelfeste Abdichtung wird von der Zimmerei mit icopal und das Gründach mit der Sedum-Mix-Matte hergestellt. Das Erdsubstrat wird auf dieser Baustelle in Big Bags angeliefert.
Die Big Bagskönnen unterseitig geöffnet und das Substrat kann auf diese Weise verteilt werden. Im Anschluss werden die Sedum-Mix-Matten auf das begradigte und mit der Walze verdichtete Substrat verlegt.