Nachhaltiges Großprojekt

Beim Center Parc im Allgäu wurden 750 Holzhäuser mit unseren Dachsystemen von Braas eingedeckt. Für einen nachhaltigen und langlebigen Schutz vor Feuchtigkeit.
referenzen-center-parcs
Referenzen:

Großbaustelle im engen Zeitraster umgesetzt

Bis zu seiner Eröffnung 2018 war es eine der größten Baustellen Deutschlands: Der Bau einer Center Parcs Ferienanlage in Leutkirch im Allgäu. Mit einer Investitionssumme von ca. 350 Millionen Euro wurde auf einem ehemaligen Munitionsdepot von der Groupe Pierre & Vacances Center Parcs der Neubau einer Ferien- und Freizeitanlage in einem sehr engen Zeitraster über den Winter umgesetzt. 

Das Ferienparadies mit einer riesigen tropischen Badewelt mit 5 Rutschen und einer langen Wildwasserbahn entstand in der wunderschönen Allgäuer Voralpenlandschaft mit Wäldern und Wiesen. Für seine Gäste bietet Center Parcs 1.000 Ferienhäuser in unterschiedlichen Kategorien vom Comfort- und Premium-Ferienhaus mit größerem Komfort, den VIP-Ferienhäusern mit eigener Sauna sowie exklusiven Ferienhäusern im Chalet-Stil für die Erholung an.

Ausgezeichnet für Nachhaltiges Bauen

Für die Planung erhielt der Bauherr von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen 2017 (DGNB) sogar das Vorzertifikat in Gold für seine nachhaltige Qualität und den Einsatz nachhaltiger Baustoffe und Systeme in der Kategorie Resort. Dabei wurde besonders auf die Integration von Architektur und Infrastruktur in den existierenden Natur- und Landschaftsraum geachtet. 

 Der Einsatz nachhaltiger Baustoffe konnte für das DGNB-System anhand der Umweltprodukterklärungen (EPD) nachgewiesen werden. In einer Umweltprodukterklärung werden die ökobilanziellen Kenndaten sowie die emissionsbedingten Umweltauswirkungen bei der Produktion, die Nutzungsdauer sowie der Energieeinsatz untersucht. Diese Kenndaten gehen als wesentliche Grundlage in das Bewertungssystem der DGNB ein. So liegen für die eingesetzten Dachsteine und Unterdeckbahnen die entsprechenden Informationen für das Bewertungssystem der DGNB vor. 

750 Ferienhäuser mit BMI Braas gedeckt

Für alle 750 Ferienhäuser in vorgefertigter Holzbauweise kamen komplette Dachsysteme von Braas zum Einsatz. Als Bedachungsmaterial wurde dabei die Harzer Pfanne 7 und in Kombination das 7GRAD Dach mit der Harzer Pfanne F+, eingesetzt. Der Auftrag zur Dachdeckung wurde auf mehrere Baulose aufgeteilt: 401 der Ferienhäuser gingen dabei in Arbeitsgemeinschaft an die Bernhardt Holzbau GmbH & Co. KG aus Weingarten, die für Los A alle Arbeiten an der Unterkonstruktion übernahm sowie an die Werner Dangel Holzbau GmbH aus Bad Wurzach, für die Eindeckung der Häuser mit der Harzer Pfanne und der Harzer Pfanne F+. In Los B mit 349 Häusern ging der Auftrag für Unterkonstruktion und Dacheindeckung an Dachdeckermeister Stephan Weidt aus Zwickau.

Ferienhäuser mit unterschiedlicher Dachneigung

Sämtliche Bauelemente für die Ferienhäuser wurden in Holzrahmenbauweise vorgefertigt und mit dem Kran versetzt. Dabei sind die unterschiedlichen Haustypen in Baugruppen zusammengefügt und gehen gestalterisch ineinander über. Auch die Dachelemente wurden werksseitig vorgefertigt. Die Planung für die unterschiedlichen Haustypen sah verschiedene Dachneigungen vor. So waren Dächer mit 30° Dachneigung sowie Dächer mit 12,5° Dachneigung vorgesehen. 

Die KVH-Rahmen der Dachelemente mit einer Stärke von 6/19 cm wurden dabei auf eine Holzspanplatte MFP Typ P5 gemäß EN 312, geeignet für tragende Zwecke im Feuchtbereich aufgesetzt. Die Platten selber sind entsprechend dampf- und luftdicht. Die entstehenden Rahmen- Zwischenräume wurden mit Glaswolle-Dämmstoff verfüllt. Oberseitig wurden die Rahmenteile mit einer 22 mm dicken Holzweichfaserplatte abgedeckt. Vorort wurden die Dachelemente nach der Kranverlegung untereinander mit Vollgewindeschrauben kraftschlüssig verbunden und gesichert. Die Stoßbereiche wurden zusätzlich luftdicht verklebt. 

Bauarbeiten bei schwierigen Bedingungen

Der strikte Zeitplan bedingte es, dass über den Winter durchgearbeitet werden musste. Temperaturen von bis zu minus 15 Grad sowie Schneehöhen von mehr als einen Meter erschwerten die Arbeiten. Für die Lieferanten war es auf dem großen Gelände mit den parallellaufenden Aufrichtarbeiten auch nicht immer einfach, die richtige Baustelle zu finden. 

Um die Dachflächen mit den Holzweichfaserplatten über die lange Winterperiode zusätzlich zu schützen, verlegten die Zimmerer und Dachdecker bei den Dächern mit 30° Dachneigung eine zusätzliche Unterdeckbahn Divoroll Ecotech/Durotec 2S. So konnte auch die ursprünglich vorgesehene aufwendige, wasserdichte Verklebung der Holzweichfaserplatte mit Primer und Klebeband verzichtet werden. 

Diffusionsoffene Unterdeckbahn als Behelfsdeckung

Diese diffusionsoffene Unterdeckbahn bietet sehr gute Basiseigenschaften für die Verlegung auf Schalung, formstabile Dämmung oder als Unterspannbahn. Die integrierte Doppelklebezone sorgt für eine winddichte und regensichere Verklebung. Die Bahn ist gemäß Produktdatenblatt des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) geeignet als Behelfsdeckung und entsprechend UDB-A und USB-A klassifiziert. Der Widerstand gegen Schlagregen wurde durch den „Schlagregentest Unterspann- und Unterdeckbahnen - TU Berlin” nachgewiesen. 

Die Divoroll Ecotec/Durotec 2S wurde mit Konterlatten 40/60 mm auf den Rahmen gesichert. Unter den Konterlatten wurde bei warmem Wetter eine selbstaufschäumende Divoroll Nageldichtmasse eingesetzt. Bei schlechten Witterungsbedingungen ordneten die Dachhandwerker unter der Konterlattung das Divoroll Nageldichtvlies als Perforationssicherung an. In das Vlies eingewebte Superabsorber reagieren mit Wasser und bilden eine Blockade, die das Vordringen des Wassers zum Nagelloch wirkungsvoll verhindern. Durch das auf die Unterdeckbahn abgestimmte Zubehör gilt diese Ausführung nach dem Regelwerk des ZVDH als geeignet für die Erstellung einer Behelfsdeckung. Nach dem Einteilen der Dachflächen konnte die Traglattung verlegt werden. Zur Eindeckung der Dachflächen verlegten die Dachdecker die Harzer Pfanne 7 in Classic Matt, Granit. Dieser Dachstein mit wirtschaftlichem Großformat ist speziell für große Dachflächen geeignet und ermöglicht so eine rationelle Verlegung.

7GRAD Dach

Einen deutlich größeren Aufwand mussten die Verarbeiter bei den flachgeneigten Dachflächen mit geplanten 12,5° Dachneigung treiben. Hier kam mit dem Braas 7GRAD Dach ein Dachsystem zum Einsatz, dass die Eindeckung eines flach geneigten Daches schon ab 7° mit Braas Dachsteinen ermöglicht. Zu einem kompletten Braas 7GRAD Dach gehören verpflichtend die Harzer Pfanne F+ mit Regensperre sowie die Unterkonstruktion Divoroll Top RU auf Schalung mit abgestimmter Divoroll Dichtmasse oder Nageldichtvlies und Divoroll Anschlusskleber. Weitere Systembestandteile wie spezielle Schneestoppsteine waren Bestandteil der Ausführung; sie halten Schneemassen vom Abrutschen ab.

Besonders günstig war der Einsatz der Harzer Pfanne F+ mit der integrierten Regensperre. Dieser Dachstein ist optisch identisch mit der Harzer Pfanne 7. So ergibt sich ein besonders harmonisches Dachbild bei den unterschiedlich geneigten Dächern.

Komplettes Dachsystem für besten Schutz gegen Feuchtigkeit

Als komplettes Dachsystem für den Bereich zwischen 7° und 12° Dachneigung ist das System mit wasserundurchlässiger, dabei aber hoch dampfdiffusionsoffener Unterkonstruktion ausgestattet und bietet so gute Voraussetzungen für eine dauerhaft trockene Dachkonstruktion. Feuchtigkeit aus dem Gebäudeinneren kann ausdiffundieren, eindringendes Wasser von außen wird abgehalten.

Grundlage für die Funktionssicherheit des Braas 7GRAD Dachsystems ist, dass eine spezielle Dachdeckung mit der Harzer Pfanne F+ eingesetzt wird, die mit der bekannten 30-jährigen Braas-Garantie ausgestattet ist. Aber auch die weiteren Systemkomponenten, wie die verpflichtend einzusetzende Unterkonstruktion mit der Divoroll Top RU dürfen nicht verändert werden.

Sicherheit auch bei Unterschreitung der Regeldachneigung

Denn traditionell ist für jedes Dachdeckungsmaterial eine Regeldachneigung formuliert, die mit bestimmten Zusatzmaßnahmen auch unterschritten werden kann. Dabei spielt auch das Regelwerk des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) eine bedeutende Rolle: denn in dieses Regelwerk gehen die Erfahrungen mit einzelnen Bauprodukten ein. Aufgabe des Regelwerkes ist es, für den allgemeinen Anwendungsfall die einwandfreie technische Ausführung zu beschreiben und dem Verarbeiter einen Standard für seine geschuldete Leistung zu geben. Auch für den Bauherrn oder Planer ist das Regelwerk wichtig, da so die vom Auftragnehmer zu leistende Arbeit prinzipiell beschrieben wird.

Meisterliche Zusammenarbeit

Im Herbst 2018 wurde der Ferienpark eröffnet und bietet mit seinen gemütlichen Ferienhäusern mit den geneigten Dächern nicht nur Ruhe und Entspannung, sondern ist die Ausgangsbasis für zahlreiche kulturelle und sportliche Aktivitäten sowohl im Sommer wie im Winter. In Rekordzeit erstellten die beteiligten Unternehmen unter teilweise sehr schwierigen Witterungsbedingungen die Ferienanlage. Umfangreiche Abstimmungsrunden fanden statt. Eine meisterliche Leistung der beteiligten Zimmerer, Dachdecker, Lieferanten und Planer.

Details

Objekt: Center Parcs (Algäu)
Projekt: Neubau
Bauherr: Groupe Pierre & Vacances Center Parcs
Planer: ANSSP Architekten NAEVE SCHROFF SCHÄFER Partnerschaft mbB (Hamburg)
Ausführung Unterkonstruktion und Dachdeckung: Werner Dangel Holzbau GmbH (Bad Wurzach), Bernhardt Holzbau GmbH & Co. KG (Weingarten), Dachdeckermeister Stephan Weidt (Zwickau)
Produkte: 

Referenzen: