Gipfelhaus Magdalensberg

Das Gipfelhaus Magdalensberg im Herzen Kärntens ist ein Wohlfühl-Resort für alle Sinne. Errichtet auf historisch bedeutendem Grund überzeugt es mit naturgetreuer Architektur und modernster Bautechnologie. Die weitläufigen Gründächer und komplexen Abdichtungslösungen erforderten vorausschauende Planung, hochwertige Produkte und fachmännische Verarbeitung.
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Magdalensberg Außenpool und Außenbeleuchtung beim Haus im Hintergrund
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Die grüne Oase am heiligen Berg

Er ist ein Ort mit mehr als 2.000-jähriger Geschichte: der Magdalensberg, gut 20 Autominuten nördlich von Klagenfurt. Schon vor Beginn unserer Zeitrechnung befand sich dort ein großes Verwaltungszentrum des keltischen Königreichs Noricum, womöglich sogar die Hauptstadt. Nach friedlicher Übernahme durch die Römer wuchs die Stadt auf geschätzte 3.000 bis 5.000 Einwohner an, inklusive prunkvoller Tempelanlage und Forum. Schon im 1. Jahrhundert n. Chr. wurde die Siedlung aufgegeben und ist im Laufe der Zeit verfallen.

Heute findet man rund um den Magdalensberg die größte Ausgrabungsstätte Österreichs. Direkt am Gipfel steht eine Wallfahrtskirche, die auf den Fundamenten einer keltischen Tempelanlage erbaut und erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt wurde. Unmittelbar daneben schmiegt sich das Gipfelhaus Magdalensberg in die Landschaft. Ein traditioneller Familienbetrieb, der neben einem beliebten Restaurant mit Kärntner Schmankerln seit 2020 auch ein top-modernes Hotel- und Wellness-Resort beheimatet. Bereits seit 1856 ist der Grund rund um den 1.059 Metern hohen Gipfel im Besitz der Familie Skorianz, die sich mit dem Ausbau des Gipfelhauses einen lang gehegten Traum erfüllt hat.

Zimmertrakte, die im Hang verschwinden


„Wir hatten die Auflage, dass wir den Zubau an die archäologischen Gegebenheiten anpassen“, erklärt Geschäftsführerin Heike Skorianz. „Daher wurde der Umbauprozess wissenschaftlich begleitet und aufgearbeitet. Auf dem Gelände unseres Hotels befanden sich einige wichtige Gebäude und ein Befestigungsring, der heute sogar zum Teil in das Gipfelhaus integriert ist.“ Um die strengen Vorgaben der Kärntner Landesraumordnung sowie diverser anderer Stellen wie dem Bundesdenkmalamt und der katholischen Kirche zu erfüllen, hat die Familie Skorianz auf das renommierte Architektenpaar Herwig und Andrea Ronacher vertraut, so die Geschäftsführerin: „Es war schon immer unser Wunsch, dass wir in den Hang hineinbauen.“

Genau da liegt auch der Schlüssel zum Erfolg des Gipfelhauses, wie Thomas Freunschlag berichtet. Der Ziviltechniker für Bauingenieurwesen ist in einer Unternehmenspartnerschaft mit den Architekten Ronacher und dort für die technische Projektleitung zuständig. „Bei der Objektplanung versuchen wir immer, die Gebäude bestmöglich in die Natur einzupflegen. Beim Projekt Magdalensberg war unser Zugang: ‘Wir bauen etwas, das man nicht sehen wird, und lassen den Baukörper möglichst im Gelände verschwinden.‘ Dafür bieten Gründächer mit einer Warmdachabdichtung eine Riesenchance, weil wir dadurch wieder Naturraum schaffen.“ Freunschlag verweist auf die Luftaufnahme des Gipfelhauses, wo man erkennt, dass fast alle flachen Dächer mit Grünbereich bzw. Wiese überzogen sind. Wichtiger Zusatz: „Ohne Gründach-Technologie hätte es schlicht keine Bewilligung seitens der Landesraumordnung gegeben. Da gäbe es heute kein Hotel. Punkt.“

Insgesamt 20 Zimmer wurden auf zwei Ebenen errichtet. „Von der Luft aus gesehen sind es die beiden geschwungenen Baukörper im rechten Teil des Bildes“, erklärt Freunschlag. „Hier wohnen die Gäste und sehen vor ihren Fenstern jeweils nur eine Wiese, die sie auch nutzen können. Das oberste Deck ist für die Öffentlichkeit zugänglich, dort können die Tagesgäste rausgehen und es gibt mittlerweile sogar einen kleinen Kinderspielplatz.“ Es sei zudem eine wichtige Vorgabe der Gemeinde gewesen, dass der Magdalensberg öffentlich bleibe.

Gipfelhausleiterin Heike Skorianz ist von der Umsetzung des Projekts, das insgesamt rund sieben Millionen Euro gekostet hat, ebenfalls begeistert: „Man merkt auf der oberen Wiesenfläche gar nicht, dass sich darunter ein Zimmertrakt befindet. Die Besucher wundern sich oft, wie großartig das in den Hang integriert wurde. Vor dem Umbau mussten wir einiges an Kritik einstecken, dass wir den heiligen Berg verunstalten, aber jetzt sind die Reaktionen sehr positiv. Praktisch alle Leute sagen, dass wir den Magdalensberg stark aufgewertet haben.“ Was noch besonders ist: Auf den BMI Gründächern wurden speziell jene Pflanzen gewählt, die am Berg heimisch sind.

Facts
Gipfelhaus Magdalensberg

Auftraggeber | Bauherr:

Gipfelhaus Magdalensberg, Familie Skorianz
Architekt | Planer:
Architekten Ronacher ZT GmbH, Hermagor
Projektmanagement:
Freunschlag&Ronacher ZT GmbH
Dach- und Abdichtungstechnik:
IAW GmbH, Treffen am Ossiacher See; Swietelsky AG, Klagenfurt

Standort: 9064 Magdalensberg 16
Baujahr | Fertigstellung: 2020
Abgedichtete Fläche:
ca. 2.300 m²
davon intensives Gründach: ca. 1.300 m²
extensives Gründach: ca. 160 m²
Kiesdach: ca. 460 m²
Terrassendächer: ca. 350m² (40 m² rund um Pool)

Verwendete Produkte | Systeme:

Extensive und intensive Gründach-Systemlösungen von Villas
Elastovill E-KV-5, Villaself E-4 SK-SI, Villatop Duo Dolomitgrau

Grüne Dächer als Philosophie

Thomas Freunschlag hat 2004 sein erstes Hotelprojekt mit einem Gründach im großen Stil realisiert und schwört seither auf die Systemlösungen und Bitumenbahnen von BMI Villas. „Schon von meinem ersten beruflichen Tag an war Villas das Abdichtungsmaterial. Es ist ein Kärntner Produkt, das von der technologischen Entwicklung her absoluter Vorreiter ist. Zudem funktionieren Beratung und Service wirklich perfekt.“

Beim Gipfelhaus Magdalensberg wurden gleich mehrere Varianten von Grün- und Flachdächern mit den bewährten Produkten und Technologien von BMI Villas umgesetzt. So sind die zwei Wiesen oberhalb der Zimmertrakte intensiv begrünte Duo-Dächer (Kombination aus Warmdach und Umkehrdach). Das bedeutet, dass die Abdichtungsbahnen und Isolierungen so gewählt sind, dass die Räumlichkeiten darunter ausreichend isoliert und dadurch nutzbar und die Grünräume darüber begehbar sind. Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass für eine intensive Begrünung eine Humusstärke von mindestens 25 bis 30 Zentimetern nötig ist, um eine entsprechende Bepflanzung zu ermöglichen.

„Wir hätten von der Landesraumordnung her sicher auch eine sparsamere Variante mit Extensiv-Gründächern umsetzen können. Aber wir wollten architektonisch unbedingt einen Naturraum schaffen, den die Gäste auch betreten können“, so Freunschlag. Wichtig sei in dieser Hinsicht, die Bauherrinnen und Bauherren darauf hinzuweisen, dass ein intensiv begrüntes Dach viel mehr Wartung benötige als ein extensives. „Da muss ich Rasen mähen, darf nicht irgendetwas drauf bauen und nicht weit hinunter fundamentieren, damit ich die Abdichtung nicht beschädige. Dazu muss ich den Gästen sagen, dass sie keine Sonnenschirme in die Erde stecken dürfen.“

Ein Extensiv-Gründach findet man am Gipfelhaus Magdalensberg ebenfalls – und zwar auf dem rechteckigen Baukörper vor der Kirche. „Das ist der neue Hochzeitssaal. Wir wollten dort eigentlich ein Intensiv-Gründach bauen. Wir haben aber von der Ortsbildpflege eine definierte Oberkante, also Höhe, für den Saal bekommen und das wäre mit der nötigen Humusstärke auf Kosten der Raumhöhe des darunterliegenden Saals gegangen“, so Freunschlag. 

Der Technikraum unter der Poolanlage

Einen Stock unter dem Hochzeitssaal erfreuen sich die Gäste im neuen Wellnessbereich mit Außenpool und Schwimmteich. Auch in diesem Bereich griff Freunschlag auf spezielle Abdichtungslösungen von BMI Villas zurück: „Unter dem Pool- und Terrassenbereich befindet sich ein Keller mit der gesamten Technik des Hotels. Dort haben wir Terrassenbeläge aus Holz gebaut und darunter alles mit Warmdächern abgedichtet. Dafür haben wir das zweilagige Abdichtungssystem von BMI Villas (Villaself SU und Villatop Duo Dolomitgrau) eingesetzt, weil diese Bahn chemikalienbeständig ist. Der Hintergrund für diese Maßnahme war, dass es früher schon Fälle gab, wo Chlorwasser, das über den Rand hinausgeschwappt ist, die Abdichtungsbahnen angegriffen hat.“

Aber dem nicht genug, hat der erfahrene Bauingenieur auch hier noch eine zusätzliche Sicherheitsstufe eingebaut. „Wir sind so weit gegangen, dass wir auch den Pool selbst abgedichtet haben. Dafür haben wir ein Betonbecken mit Edelstahl ausgekleidet. Der Edelstahl sollte eigentlich schon dicht sein, aber wir haben auch das ganze Betonbecken noch einmal mit Bitumenbahnen ausgelegt, damit wir hier kein Problem mit einer Chemikalie oder einer Leckage des Pools bekommen. Und um wirklich ganz sicherzugehen, haben wir noch eine Notentwässerung eingebaut – und das alles haben wir mit den Produkten von BMI Villas gemacht.“

Technisch knifflige Abdichtungen

Freunschlag konnte noch weitere Spitzfindigkeiten dank BMI-Technologie lösen. Denn am Gipfelhaus Magdalensberg wurde die komplette Bauwerksabdichtung mit den Bitumenbahnen und Systemprodukten von BMI Villas verwirklicht. „Gemeinsam mit der verarbeitenden Firma Swietelsky haben wir sämtliche erdeingeschütteten Wände sowie Bodenplatten mit zweilagigen Abdichtungsbahnen ausgeführt. Für die senkrechten Bereiche haben wir für beide Lagen Elastovill E-KV-5 verwendet. Bei den Bodenplatten ist die erste Lage über den XPS-Dämmplatten Villaself E4-SK, weil ich dort nur selbstklebend draufgehen kann, und als zweite wieder E-KV-5.“Technisch knifflige Abdichtungen

Diese Abdichtungslösungen waren sowieso die größte Herausforderung beim Gipfelhaus Magdalensberg. Es galt nämlich, drei verschiedene Baukörper miteinander zu verbinden: den unteren Zimmertrakt, den oberen Zimmertrakt und den zentralen zweistöckigen Bereich mit Wellnessbereich und Hochzeitssaal. „Da gibt es aus statischer Sicht sogenannte Bauteil-Trennfugen“, erklärt Freunschlag. „Das heißt, die einzelnen Baukörper sind zwar zusammengebaut, aber konstruktiv voneinander getrennt, damit jeder für sich Bewegungsspielraum hat. Diese Trennfugen müssen daher abdichtungstechnisch so gestaltet sein, dass sie sowohl in der Vertikalen bei den Wänden als auch in der Horizontalen bei den Decken und Bodenplatten die Bewegungen zwischen den Baukörpern aufnehmen.“

„Zusätzlich gab es noch die Anforderung, dass man derartige Bereiche nicht in einer Dimension bauen kann, sondern sie so konstruieren muss, dass Bodenplatten, Wände und Decken in sich schließend sind“, wie Freunschlag betont. „Hier muss man den Zusammenschluss von der Dachabdichtung auf die Bauwerksabdichtung gut hinbekommen. Vor allem bei dreidimensionalen Übergängen wie bei Außenecken wird es knifflig. Da fahre ich vom Warmdach in beide Richtungen mit sogenannten Tiefzügen nach unten, muss aber auch noch das Außeneck dicht bringen. Zusätzlich gibt es irgendwo dann den Punkt, wo der Baukörper aus der Erde herauskommt. Das heißt, das Dach geht von einem überschütteten Gründach in ein Vor- und Außendach über, wo man einen Hochzug braucht, damit dort das Niederschlagswasser nicht hinunterläuft.“

Alles dicht dank BMI

Um solche „Problemstellen“ richtig dicht zu bekommen, hat Freunschlag in den vergangenen Jahren, in Zusammenarbeit mit Fachfirmen wie hier am Magdalensberg mit der Firma IAW GmbH, viel an speziellen Lösungen getüftelt – besonders auch mit den Produkten von BMI Villas. „In diesen Bereichen verbauen wir nun jeweils kurz gehaltene, kleine Attikawände, damit wir den Übergang vom Tiefzug in den Hochzug überbrücken. Da geht es nicht um ein Material- oder Verarbeitungsproblem, sondern um ein Detaillierungsthema. So etwas ist architektonisch nicht unbedingt ein Highlight, aber man muss es so gestalten, dass es technisch funktioniert – und das ist lösbar“, sagt Freunschlag.

Auf jeden Fall hat der Bauingenieur gemeinsam mit den verarbeitenden Betrieben die gesamte Hotelanlage auf dem Magdalensberg absolut dicht bekommen. Das freut klarerweise auch Gipfelhaus-Geschäftsführerin Heike Skorianz: „Gerade bei den Zimmertrakten hatten wir schon ein bisschen Bauchweh, wenn da ein Wasserschaden passiert oder Feuchtigkeit eindringt. Aber da verlassen wir uns voll auf die Planungen der Architekten Ronacher und die Erfahrungswerte von Herrn Freunschlag, der ja schon oft solche Flachdächer verwirklicht hat, die auf Jahrzehnte halten. Überhaupt möchten wir uns auch bei allen Handwerkern bedanken, dass es so gut funktioniert und wir trotz Corona nach nur sieben Monaten Bauzeit fertig geworden sind.“

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